VKB-Ruptur
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  • Facharztpraxis für Hüft- und Kniechirurgie

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Meniskusverletzungen

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Funktion und Anatomie der Menisken

Im Kniegelenk befinden sich zwei halbmondförmige Knorpelscheiben – der Innen- und der Aussenmeniskus. Sie liegen zwischen Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia) und wirken wie Stossdämpfer. Ihre Hauptaufgaben sind:

Druckverteilung: gleichmässige Lastverteilung im Knie, Schutz des Gelenkknorpels

Stabilisation: zusätzliche Führung des Gelenks, vor allem bei Drehbewegungen

Anpassung der Gelenkflächen: Ausgleich der runden Oberschenkelrolle und der flacheren Schienbeinoberfläche

Der Innenmeniskus ist fest mit der Gelenkkapsel und dem Innenband verbunden und dadurch weniger beweglich, was ihn verletzungsanfälliger macht. Der Aussenmeniskus ist beweglicher, da er keine direkte Verbindung zum Aussenband hat.

Die Durchblutung der Menisken erfolgt nur im äusseren Randbereich (Zone 1, „rote Zone“). Deshalb heilen Risse nahe der Kapsel besser, während Risse im inneren, schlecht durchbluteten Bereich (Zonen 2 und 3, weisse Zone“) meist nicht von selbst verheilen.

Ablauf bei Meniskusverletzungen

Entstehung und Beschwerden

- Oft durch Verdrehung des Knies beim Sport oder im Alltag
- Degenerative Risse sind vor allem bei älteren Patienten (ab 30 Jahren) häufig und auch ohne Unfall möglich
- siehe auch Versicherung
- Plötzliche Schmerzen an der Innen- oder Aussenseite des Knies
- Blockadegefühl oder Einklemmung möglich
- Schwellung und eingeschränkte Beweglichkeit

Diagnostik

Klinische Untersuchung: Druckschmerz über dem Meniskus, spezielle Tests

MRI: Bestätigung des Risses und Beurteilung der Rissform und -zone

Abklärung, ob eine Naht sinnvoll ist (abhängig von Risslage und Durchblutung)

Entscheidung: Meniskusresektion oder Meniskusnaht

Meniskusresektion (Teilentfernung):

- wenn der Riss nicht heilungsfähig ist (Zone 2–3, degenerativ, zerrissen)
- schneller Heilungsverlauf, aber etwas höheres Arthroserisiko langfristig

Meniskusnaht:

- bei jüngeren Patienten, frischen traumatischen Rissen
- wenn der Riss in der gut durchbluteten Zone liegt (Zone 1)
- längerer Heilungsverlauf, dafür Erhalt des Meniskusgewebes

Operation (arthroskopisch)

Minimal-invasiv („Schlüssellochtechnik“) über 2–3 kleine Hautschnitte

Meniskusresektion:

- Entfernung des instabilen, eingerissenen Anteils
- Glättung der Ränder, stabiler Restmeniskus bleibt erhalten
- ambulant in Teil- oder Vollnarkose

Meniskusnaht:

- Vernähen des Risses mit speziellen Nahtsystemen
- Ziel: vollständige Heilung und Erhalt des Meniskus
- ambulant oder mit Kurzhospitalisation in Teil- oder Vollnarkose

Risiken der Operation

- Nachblutung, Infektion, Thrombose
- Gelenkreizungen oder Schwellungen im Verlauf
- Bei Naht: Risiko, dass der Riss nicht heilt und eine erneute OP notwendig wird
- Bei Resektion: erhöhtes Arthroserisiko auf lange Sicht

Nachbehandlung

Meniskusresektion:

- Vollbelastung sofort erlaubt
- Beweglichkeit frei, keine Einschränkungen
- Physiotherapie zur raschen Mobilisation und Kräftigung
- Meist rasche Rückkehr in Alltag und Beruf (wenige Tage bis 2 Wochen)

Meniskusnaht:

- Teilbelastung mit Stöcken (ca. 15 kg) für 6 Wochen
- Eingeschränkte Beugung:
- 0–2 Wochen: bis 60°
- 3–4 Wochen: bis 90°
- ab Woche 5: Steigerung bis 120–150°
- Thromboseprophylaxe während der Entlastungszeit
- Physiotherapie für Beweglichkeit und Stabilität
- Langsamer Heilungsverlauf als bei Resektion

Rückkehr in Alltag, Beruf und Sport

Meniskusresektion:

- Büroarbeit: nach wenigen Tagen
- Körperliche Arbeit: nach 2–3 Wochen
- Sportliche Belastung (Joggen, Radfahren): nach 3–4 Wochen
- Stop-and-Go-Sportarten: nach 6–8 Wochen

Meniskusnaht:

- Büroarbeit: nach 1–2 Wochen möglich
- Körperliche Arbeit: nach ca. 6–8 Wochen (abhängig von Belastung)
- Joggen: ab 3 Monaten
- Stop-and-Go-Sportarten: nach 4–6 Monaten

Langzeitprognose

Meniskusresektion: schnelle Genesung, jedoch leicht erhöhtes Risiko für Arthrose im späteren Leben

Meniskusnaht: längere Rehabilitation, dafür bestmöglicher Erhalt der Meniskusfunktion und Schutz vor Arthrose